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Laborant: urban environments Datum: 19.07.2004

 

Ort/Ausgangszustand:

 

das Wegedreieck in Stuttgart

 

Zuffenhausen - ein inter-

 

nationaler Ideenwettbewerb

 

des Landesgewerbeamts

 

Stuttgart 2002

 

 

 

Die Arbeit widmet sich dem

 

Abschiednehmen, Bestatten

 

und Gedenken. Im Kern des

 

äußerst phantasievollen 

 

Konzepts steht der Dialog

 

zwischen Hinterbliebenen

 

und Verstorbenen, besser:

 

die Illusion des Dialogs.

 

 

 

Dabei wird der Prozess des

 

Abschiednehmens und

 

 

Gedenkens als dynamisches Ereignis verstanden und auf einer bisher eher lebensfeindlichen Fläche, dem Wegedreieck zwischen Bahnlinie und Bundesstraße, als Großform visuell umgesetzt. Es gelingt den Entwerfern, in verkehrsreicher Umgebung eine beruhigende, unter Umständen sogar besinnliche Wirkung zu erzeugen.

 

Der visionäre Entwurf ist vielschichtig angelegt: Der Bestattung in Öl geht der Ganzkörper-Scan des Verstorbenen voraus. Die Bedeutung der Architektur im engeren Sinne tritt in den Hintergrund, vielmehr wird bislang toter Raum durch eine lebendige, interaktive Installation bestimmt, deren tragendes Medium für die Antwort der Toten das Stelenfeld darstellt. Basierend auf den neusten Möglichkeiten der Informationstechnologie setzt das Konzept auf Kommunikation: direkte Ansprache und zufälliger Dialog mit der Umgebung sind möglich bzw. vorprogrammiert. Verstorbene können über e-mails oder sms scheinbar direkt angesprochen werden. Über die Brücke Gehende oder die eigene Bewegung im Stelenfeld selbst führen zu individuell errechneten und den Charakter des Verstorbenen widerspiegelnden Lichteffekten, Klängen oder Bewegungen der Stelen. Vorbeifahrende Autos und Züge rufen ebenfalls Reaktionen hervor, was den Ortsbezug unterstützt.

 

Die High Tech Vision nutzt zeitgemäße Medien, bringt den toten Raum zwischen und über den wichtigsten Verkehrsachsen im Stuttgarter Norden zum Leben und mag in ihrer Ausrichtung den Bedürfnissen mancher Zielgruppen gerecht werden.

 

Selbst wenn das Konzept noch nicht in dem Stadium ist, in dem ernsthaft über die technische Machbarkeit nachzudenken ist, kann sie den Dialog im Spannungsfeld zwischen Individualität und öffentlicher Installation fördern, sie ist emotional und auch für Unbeteiligte anregend. Besonders hilfreich ist die verbale Einführung in das Konzept über eine “Familiengeschichte”, die das Erleben der Vision verdeutlicht.

 

 

 

 

Die Arbeit wurde mit einem von 6 Preisen ausgezeichnet.

 

Kontakt: www.urban-environments.net

 

 

 

 

 

Wettbewerbspläne (105 kB)

 

 

 

 

 

 

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