7 Stadtwaage
Laborant: Jörn Börner Datum: 23.01.2004

 

Ort/Ausgangszustand:

 

Stadtwaage

 

 

 

Diese Arbeit entstand im Rahmen des

 

Wettbewerbs “Seetor”.

 

 

 

“Hunderte von Menschen passieren täglich

 

diesen Ort ...”, aber nehmen sie ihn wahr? Eine

 

Grenze lag hier einmal, eine Stadtgrenze, welche

 

dicht und dünn besiedelte Bereiche von einander

 

trennte, die die beschütze Stadt vom Umland

 

abgrenzte, ein Tor in der Stadtmauer. Heute ist

 

diese Grenze verschwommen, die Stadt hat sich

 

ausgedehnt und wuchert noch immer. Auf der

 

grünen Wiese vor den Toren der Stadt entstehen

 

neue Wohn- und Arbeitsstätten, große Einkaufs-

 

zentren. Ist diese indifferente Grenze neu zu

 

besetzen, die Spur nach zu zeichnen? Was

 

 

spiegelt den Wandel an dieser Stelle wieder? Was sind markante Ereignisse im städtischen Raum des 21. Jahrhunderts? Der Ladenschluss, die Rush - hour, ein Volksfest, ...

 

 

 

Das Stadttor, dass hier einmal stand, ist im Wandel der Zeit verschwunden. Diesen Aspekt greifen wir auf, transformieren ihn auf einen Tageszyklus. Die Stelle des ehemaligen Tores ist mit zwei Scheiben markiert. Die Höhe der Scheiben bildet den Verkehrsstrom der Menschen aus der Stadt und in die Stadt ab. Tagsüber befinden sich diese Scheiben in ständiger Bewegung, Nachts wird sich die Waage auf einen Zustand einpendeln. Ein sich ständig veränderndes Tor entsteht, ein Messgerät der Betriebsamkeit. Die in die Stadt kommenden und die aus der Stadt gehenden Passanten werden gegenüber gestellt, eine Stadt_Waage entsteht. Die Messung beginnt jede Stunde aufs Neue. Der Boden zwischen den beiden Scheiben ist mit Diodenfeldern versehen. Die in die Stadt kommenden Menschen aktivieren ein grünes Leuchtfeld - aus der Stadt Strömende lösen ein rotes Feld aus. Schließlich leuchten 100 Felder und zeigen die Verteilung der in die Stadt kommenden und gehenden Passanten. Die letzten 100 Dresdner und Dresden Besucher werden hier abgebildet. Interaktiv können die Passanten für eine begrenzte Zeit Einfluss auf den Ort nehmen. Der Wechsel der Leuchtfelder bildet analog zu den Scheiben die Bewegungen an diesem Ort ab, das von jedem Passanten aktivierte Diodenfeld durchwandert alle möglichen 100 Positionen auf dem Diodenstreifen. Dieser Wechsel der Leuchtfelder ist mal hektisch, schnell, mal statisch fest und entspricht ganz der Aktivität an dieser Schwelle im Städtischen Raum.

 

 

 

Ein Ort entsteht und verändert sich durch die Passanten.

 

 

 

 

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